Zwei ungewöhnliche Alben, mit denen Sie Ihre Hi-Fi-Anlage auf die Probe stellen können

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Heute präsentieren wir zwei äußerst unterschiedliche und ungewöhnliche Alben, anhand derer die Toningenieure von Marantz die Klangqualität von Hi-Fi-Systemen testen. Sie lassen sich beide gut zur Bewertung von Komponenten einsetzen – das zweite auch zur Demonstration sämtlicher Eigenschaften, die eine gute Hi-Fi-Anlage aufweisen sollte. Sie fragen sich jetzt vielleicht, warum wir zwischen Bewertung und Demonstration unterscheiden. Wenn wir lediglich die Qualitäten oder vielleicht sogar nur einen bestimmten Aspekt eines Produkts bewerten möchten – zum Beispiel die Dynamik –, dann wählen wir ein Stück, das genau diesen Aspekt hervorhebt. Mängel in anderen Bereichen – zum Beispiel bei der Klangbalance – nehmen wir dabei in Kauf.

Für Demonstrationen verwendet man dagegen Tracks, die ein Produkt so richtig glänzen lassen und selbst anspruchsvollen Hi-Fi-Enthusiasten ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Hier stellen wir Ihnen nun die beiden Alben vor, mit denen Sie Ihr eigenes System auf Herz und Nieren prüfen können.

Mi Corazon von The Brandt, Brauer, Frick Ensemble

Aus dem Album: Mr. Machine

Dieses Stück lässt sich keinem Genre zuordnen. Die drei Künstler dahinter (Brandt, Brauer und Frick) sind bekannte Berliner DJs aus der House-, Techno- und Dance-Szene. Einige Rhythmen passen auch in diese Kategorien, allerdings kommt das Stück ganz ohne Sampling und elektronische Instrumente aus. Alles wird von zehn klassischen und Jazz-Musikern gespielt. Man hört Tuba, Cello, Klavier und jede Menge Percussion, die mit allen möglichen Hilfsmitteln und Rohren erzeugt wird. Alles ist so aufgenommen, dass ein räumlicher Eindruck vermittelt wird.

Ein Bewertungskriterium ist die gut definierte Klangbühne: Sie sollten problemlos in der Lage sein, den Arrangements zu folgen, wenn die Instrumente nacheinander einsetzen und sich das Stück mit der Zeit aufbaut. Aufgrund der Percussion-Impulse mit teils sehr starker Tieftonenergie (Bass) ist die Musik zudem eine Herausforderung für jeden Verstärker.

Wir verwenden auch die LP-Version zum Testen unserer Phonovorverstärker.

Let It Rain oder Use Me oder Black Magic Woman von Partricia Barber

Aus dem Album: Companion

Special Editions: MFSL-Remaster-Versionen und eine Sonder-Doppel-LP mit 45 rpm

Dieses Album wurde Ende der 90er Jahre bei einem Konzert in einem kleinen Jazz-Club in Chicago aufgenommen. Die hervorragende Aufnahme ist ein Paradebeispiel für sämtliche Eigenschaften, die wir mit „Hi-Fi“ verbinden. Der Song „Let it Rain“ beginnt mit den üblichen Hintergrundgeräuschen: Ein paar Leute klatschen, andere reden. So werden Sie mitten ins Geschehen katapultiert. Patricia Barbers Gesang und die später einsetzende, von John McLean gespielte Akustikgitarre sind einfach großartig. Die Musiker sind klar positioniert: Die Sängerin befindet sich stets in der Mitte der Klangbühne – mit bemerkenswerten, realistischen Höhen. Der Track „Use Me“ von Bill Withers erhält ein anderes Arrangement und beginnt mit einem etwa zweiminütigen Solo des Kontrabassisten. Die Aufnahme bietet Bassenergie, Dynamik und erneut eine beeindruckende Positionierung der Musiker auf der Bühne. Den letzten Song auf dem Album – „Black Magic Woman“ von Peter Green – kennen viele nur von Carlos Santana. Hier brilliert nicht nur der Gitarrist – auch die von Patricia Barber gespielte Hammond-Orgel macht diese Version wirklich außergewöhnlich.

Sie möchten mehr über den typischen Marantz Sound erfahren? Dann lesen Sie hier weiter.

Neugierig, wie die Hi-Fi-Komponenten von Marantz in den verschiedenen Kategorien klingen? Lassen Sie sich auf der Homepage von Marantz inspirieren.